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Volkmann-Treffen 2002
12. Oktober 2002
Staatliches Museum für Völkerkunde
Maximilianstraße 42 in 80538 München

East is East, and West is West
Austausch und Beeinflussung

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, liebe Freunde,


EAST IS EAST, and WEST IS WEST; im Gegensatz zu der Aussage in Kiplings berühmter Ballade gab es immer und zu allen Zeiten einen Austausch zwischen östlichen und westlichen Kulturen und eine gegenseitige Beeinflussung.
Das Volkmann-Treffen 2002, das am 12.Oktober 2002 in München im Staatlichen Museum für Völkerkunde stattfindet, wird sich aus Anlaß der Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums, in der Textile Schätze aus Renaissance und Barock, italienische Seiden und europäische Stickereien, Tapisserien nach Petrus Candid und Teppiche, alle aus dem Besitz des Museums, gezeigt werden, mit den Wechselwirkungen und den gegenseitigen Einflüssen beschäftigen.
Über Jahre hinweg bearbeiteten Wissenschaftler aus der Türkei, aus England und Deutschland in einem Forschungsprojekt "Das Portrait des Osmanischen Sultans"; das Ergebnis wurde im Jahre 2000 in Istanbul in einer großartigen Ausstellung, begleitet von einem wichtigen Katalogbuch, vorgestellt. Herr Professor Hans Georg Majer, Mitglied der Forschungsgruppe und Katalogautor, berichtet über die langwährendste Begegnung osmanischer und europäischer Kunst.
Auf den "Einfluß islamischer Kunst auf europäische Seiden" und die Wechselwirkungen infolge der intensiven Handelsbeziehungen zwischen Ost und West wird die für die Textilsammlung des Bayerischen Nationalmuseums und für die dortige Sonderausstellung verantwortliche Konservatorin, Frau Dr. Birgitt Borkopp eingehen und dies ergänzend in einer Sonderführung am darauffolgenden 13.Oktober 2002 am Objekt verdeutlichen.

Informationen kamen in den Westen, nach Europa auch über Kostümbücher, von denen mehr als sechzig Exemplare die Zeitläufte überlebten. Über das "Osmanische Kostümbuch in Wolfenbüttel und seine europäischen Bezüge" wird der neue Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin, Herr Professor Claus-Peter Haase berichten und aufzeigen, dass Textilien und Stoffe zutreffend dargestellt sind.
Über "Kulturkonflikte zwischen dem osmanischen Reich und Europa" wird Frau Dr. Hedda Reindl-Kiel sprechen und darüber, dass deren Lösung Gegensätze überbrückte.
"Persianische und Türckische Tapeten" sind auf altniederländischen Gemälden ein beliebtes Sujet. Ob die gemalten Details von den Malern vorgefunden und realistisch abgebildet oder erfunden und verändert wurden, dies überprüft Frau Maria Spitz in ihrer Dissertation und versucht die Frage "Imitatio-versus-Inventio" am Beispiel der Darstellung von Wohntextilien in der altniederländischen Malerei zu klären.
Die "Arts and Crafts"-Bewegung war nicht allein auf den Westen beschränkt. Herr Professor Avinoam Shalem, seit dem Sommersemester 2002 auf die neugeschaffene Professur für die Geschichte der Islamischen Kunst an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität berufen, gibt Auskunft über die Teppichproduktion in Jerusalem zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.
EAST and WEST, das ist mehr als die Summe der Gegensätze; EAST and WEST sind voneinander abhängig und verbunden durch ein enges Beziehungsnetz.

Auch heuer stellt uns das Staatliche Museum für Völkerkunde in München den im 1.Obergeschoß gelegenen Vortragssaal für den ganzen Tag zur Verfügung. Ebenso sind die Äthiopien-Ausstellung und alle Schauräume des Museums zugänglich.
In der Mittagspause bereitet die Cafeteria einen Imbiss. Den Tag beschließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen "à la carte" in der "Botticelli-Stube" des Münchner Ratskellers.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Erber

P.S. Bitte bedenken Sie, zum Anmelden ist es nie zu spät! Aber: Frühe Anmeldungen erleichtern die Arbeit.

NB: Das Volkmann-Treffen 2003 findet voraussichtlich am 11. Oktober 2003 in München statt.

Copyright © 2002 Christian Erber
erber@erber-statik.de